Unsere Vereinsgeschichte
Bereits Anfang des vorigen Jahrhunderts ist dokumentiert, dass einige Rosslauer Enthusiasten erstmals zum Tennisracket griffen und der damals noch weißen Filzkugel nachjagten. An der Gaststätte „Am Weinberg“ entstand um 1910 der erste erwähnte Tennisplatz, der öffentlich war und vom Wirt vermietet wurde.
Zwanzig Jahre später gründete sich dort der Tanz- und Tennisclub Roßlau und einige dieser Clubmitglieder bauten am Schlossgarten zwei Tennisplätze und nannten sich fortan Tennisgesellschaft Roßlau. Auch im damaligen Turnverein RTV 63 bildete sich eine Tennisabteilung, die das Gelände am Streetzer Weg zu ihrer Vereinsheimat erkor und dort anfangs zwei Tennisplätze anlegte. Hier werden übrigens auch heute noch die nunmehr gelben Bälle von den Mitgliedern des jetzigen Vereins übers Netz geschlagen.
Doch nicht nur die Farbe der Bälle hat sich seitdem grundlegend verändert. Nach dem Krieg waren es in den Jahren 1949/50 der Rechtsanwalt Dr. Otto Posse und der Lehrer Kurt Leidel sowie eine Handvoll weiterer Tennisenthusiasten, die die Roßlauer Courts am Streetzer Weg wieder bespielbar machten und den heutigen Verein als Sektion Tennis der BSG Motor Schiffswerft Roßlau aus der Taufe hoben. Gleichzeitig wurden auch noch zwei weitere Tennisplätze gebaut.
Zu den Tennispionieren der ersten Stunde des neugegründeten Vereins gehörten die Ehepaare Anni und Horst Pfefferkorn und Anneliese und Carlernst Müller, die heutigen Ehrenmit- glieder des Vereins. Als erster Sektionsleiter machte sich übrigens der Friseurmeister Erwin Koppehel einen Namen. Bereits damals zählte der Verein teilweise über 150 Mitglieder. Auch zu DDR-Zeiten, als der Tennissport zwar geduldet aber als damals noch nichtolympische Sportart nicht sonderlich gefördert wurde, gab es immer wieder Tennisfreunde, die mit viel Idealismus, Tatkraft und Freude sich für den Verein engagiert haben und Engpässe bei der Beschaffung von Sportgeräten und -materialien mit Organisationstalent und Erfindergeist beseitigt haben. Zeitweise bis zu 70 Prozent Mitglieder im Kinder- und Jugendbereich sind ein Beleg dafür, dass die Nachwuchsarbeit dem Verein über viele Jahre immer besonders am Herzen lag.
Nach der politischen Wende waren es der leider schon früh verstorbene Werner Hannemann und Achim Allmich, die den Verein in die Selbstständigkeit führten und mit den Sportfreunden Robert Pforr, Bernhard Richter, Horst Schneider und Hilmar Lippold den Tennisclub Blau-Weiß Roßlau e.V. gründeten. Seitdem hat der Verein eine überaus positive Entwicklung genommen. Mit moderaten Mitgliedsbeiträgen steht der Verein für jedermann offen, aber auch Nichtmitglieder können gegen eine Platzgebühr die Vereinsanlage nutzen. Auch für schulische Projekttage stellt der Verein seine Anlage zur Verfügung und Kinder und Jugendliche können auch schon mal kostenlos in die Sportart Tennis „reinschnuppern“, bevor sie sich für eine Mitgliedschaft entscheiden. Regelmäßig nimmt der Verein mit mehreren Mannschaften an den Punktspielen auf Landesebene teil und konnte in der Vergangenheit auch zahlreiche gute Platzierungen bei Bereichs- und Landesmeisterschaften erreichen.
Besonders hervorzuheben ist noch die Tatsache, dass der Tennisclub neben den sportlichen Aktivitäten auch auf ein sehr erfolgreiches und buntes Vereinsleben verweisen kann. Nach fast 18 Jahren als Vorstand wurde von Achim Allmich 2009 der Vorsitz des Vereins an Helmut Kläre übergeben, der seitdem den Tennisclub führt. Im Jahre 2010 feierte der Verein sein 60. Vereinsjubiläum und kann mit Fug und Recht und auch mit Stolz darauf verweisen, dass der TC Blau-Weiß Roßlau sich einen festen Platz in der Kultur- und Sportszene der Doppelstadt Dessau-Roßlau erobert hat.
Im Sommer 2020 waren die Vorbereitungen auf das 70. Jubiläum im vollem Gang, aber die weltweite Pandemie Covid-19 hat unsere Planung abrupt gestoppt und es wurde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.